Kunstturn-EM in Basel mit Noe Seifert - SATUS - Schweizer Arbeiter-, Turn- und Sportverband

Kunstturn-EM in Basel mit Noe Seifert

Am Pauschenpferd wusste Noe Seifert bei der Heim-EM zu überzeugen. (Bild: Georgios Kefalas/Keystone)

 

Nur perfekt ist gut genug

Der Küngoldinger Noe Seifert ist halbwegs zufrieden mit seinem Auftritt bei der Kunstturn-EM in Basel.

Von Pascal Kamber, Sportredaktor

Kaum haben die Europameisterschaften der Kunstturner in Basel begonnen, sind sie für Noe Seifert bereits wieder zu Ende. Der 22-jährige Küngoldinger verpasste am zweiten EM-Tag anlässlich der Qualifikation sowohl am Barren als auch am Pauschenpferd den Einzug in die Gerätefinals vom Wochenende. Das Ergebnis kommt nicht ganz unerwartet: Weil bei den Männern die Dichte an den kontinentalen Titelkämpfen in der St. Jakobshalle sehr hoch ist, war für Seifert schon im Vorfeld klar, dass es von ihm einen Exploit für den Finaleinzug brauchen würde. So hält sich bei ihm die Enttäuschung über das vorzeitige Aus denn auch in Grenzen.

Schmerzender Rücken und einige Wackler
Am meisten ärgert Noe Seifert der verpatzte Auftritt am Barren. In seine Übung schlichen sich mehrere kleine Fehler ein, weshalb am Ende mit 11,466 Zählern nur der 85. Rang bei 93 Gestarteten resultierte. Auch am Tag danach rätselt Seifert, wieso ihm seine Darbietung derart missriet. «Beim Podiumstraining am Dienstag schmerzte mein Rücken. Diese spürte ich auch während des Wettkampfs am Barren, das hatte sicher einen Einfluss», vermutet er. Ebenso wenig zur Stärkung seines Selbstvertrauens beigetragen hat das Wissen aus dem Training, dass der Abgang beim Barren noch nicht genug sitzt. Zusammengefasst bedeutet das: «Mir ist es einfach nicht so gelaufen, wie ich mir das vorgestellt habe», sagt Noe Seifert, der sich damit in illustrer Gesellschaft befindet: Auch der Brite Joe Fraser, Weltmeister und Olympiasieger am Barren, blieb in der Qualifikation hängen.
Deutlich zufriedener zeigt sich Noe Seifert mit dem Abschneiden am Pauschenpferd. Das Mitglied des SATUS Oberentfelden-Rothrist-Oftringen turnte sein Programm solide und wurde mit 13,666 Punkten und dem starken 13. Rang belohnt. Als bester Schweizer fehlten Seifert nur vier Zehntel auf den achten und letzten Finalplatz. «Ein paar Wackler konnte ich nicht vermeiden. Das gibt dann die entsprechenden Abzüge. Auf diesem Niveau verträgt es solche Fehler nicht», sagt er.

Nach der Heim-EM ist vor Olympia in Tokio
Obwohl die Heim-EM für den Athleten Noe Seifert beendet ist, bleibt er als Zuschauer bis am Sonntag in Basel und feuert Giulia Steingruber, Pablo Brägger, Christian Baumann und Benjamin Gischard bei deren Finaleinsätzen an. Danach folgen ein paar Ferientage, ehe die Vorbereitungen für die Olympischen Sommerspiele in Tokio beginnen. In drei internen Qualifikationswettkämpfen des Schweizerischen Turnverbands will sich Seifert bis Mitte Juni einen Platz im Olympia-Mehrkampfteam sichern. «Nun heisst es trainieren und Übungen wiederholen, bis sie perfekt sitzen», sagt Noe Seifert.