Im Jahr 1920 wurde der heutige SATUS Baar unter dem Namen Arbeiter-Turnverein, kurz ATV, gegründet. Damals wie heute fördert der SATUS Baar nicht den Spitzen-, sondern den Breitensport. Dies widerspiegelt sich in den vielseitigen Sportarten, welche bis in die 70-er-Jahre betrieben wurden. Vereinsmeisterschaften, regionale oder nationale Turnfeste und Turnerkränzli gehörten zum fixen Jahresprogramm.
Schon früh war der Skisport sehr wichtig, so dass sich daraus eine eigene Riege entwickelte. Die Skiriege des SATUS Baar war äusserst aktiv und wurde mit mehreren grossen Erfolgen belohnt. Der Skisport wurde in den letzten Jahren durch Wanderungen ersetzt und nachdem kein neuer Hüttenwart für die Hüritalhütte gefunden wurde, löste man die Riege
2016 auf.
Im Jahre 1954 beteiligte sich der Verein erstmals an der Faustball-Meisterschaft. Die Riege
übte diese Sportart bis 1999 aktiv aus.
Im Jahr 1963 organisierte der SATUS Baar zum ersten Mal ein internationales Kleinfeld- Handballturnier und sollte dies für weitere 32 Jahre tun. Dieses war sehr beliebt und verzeichnete im nächsten Jahr bereits fünfmal so viele Anmeldungen wie im Vorjahr. Durch die Handballturniere des SATUS gewann der Sport auch im Verein selbst immer an grösserer Bedeutung. Die Riege wurde jedoch so gross und erfolgreich, dass sie sich 1987 vom SATUS löste und einen eigenen Verein, den HSG Baar-Zug, gründete.
Nach dem Austritt der Handballriege war nur noch die Seniorinnenriege und eine Fitnessriege übrig. Um den SATUS Baar vor der Auflösung zu retten, wurde mithilfe des SATUS Zug eine Unihockeyabteilung mit dem Namen «UHC Satus Zugerland» integriert. Diese war äusserst erfolgreich und es gelang ihnen, innerhalb weniger Jahre mehrere Medaillen zu gewinnen. 2003 entschied die Vereinsleitung, die Unihockeyabteilung aus dem SATUS Baar zu nehmen, da eine nachhaltige Integration als unwahrscheinlich galt. Heute ist der UHC SATUS Zugerland als Zug United bekannt.
Damit der SATUS Baar aber weiterhin mehrere Standbeine hatte, war man bemüht, andere Sportarten anzubieten. So entstand unter dem damaligen Vereinspräsidenten Ruedi Hug die Idee, eine eigene Rhönradriege zu gründen. Somit organisierte der SATUS Baar im April 2005 die Rhönrad-Schweizer-Meisterschaft. Diese wurde als Plattform genutzt, um die Sportart bekannt zu machen und Interessierte zu finden. Der grosse Einsatz hat sich gelohnt: am 23. August 2005 wurde die Rhönradriege SATUS Baar gegründet. Die Riege konnte eine schnell ansteigende Mitgliederzahl verzeichnen und nur vier Jahre nach der Gründung fand in Baar die Rhönrad-Weltmeisterschaft 2009 statt.
Spätestens seit diesem Grossanlass ist der Rhönradsport im ganzen Kanton bekannt. Seither wächst der Verein stetig weiter und mit ihm die Erfahrung und die Erfolge der Turnerinnen und Trainerinnen. So durfte die Riege im März 2019 an der Schweizer Meisterschaft in Möriken-Wildegg zwei Podestplätze für sich beanspruchen.
100 Jahre nach der Gründung besteht der SATUS Baar weiterhin und zählt momentan 38 aktive Rhönrädlerinnen, die wöchentlich gemeinsam trainieren, mit dem Ziel ihr Können an Wettkämpfen vorzuführen. Der Wettkampfgeist ist aber nicht der einzige Wert, der den Sportlerinnen vermittelt wird. Ebenso wichtig ist der Teamgeist sowie Fairness im Sport. Um diese Werte zu fördern und die Kinder zu sensibilisieren, organisiert der Verein immer wieder gemeinschaftliche Anlässe ausserhalb der Turnhalle oder gestaltet Trainings nach der Kampagne «Cool & Clean».
Man sieht, der SATUS Baar ist nicht nur ein Turnverein, sondern eine zweite Familie!
Debora Keiser
Die Turnerinnen des ATV Baar in Aarau 1930
Umzug am 1. Ostschweizer Schwingfest in Baar 1923
Eröffnungsfeier der Rhönrad-Weltmeisterschaft 2009 in Baar